- römische Philosophie
-
Sammelbezeichnung für die philosophischen Bestrebungen im antiken Rom zur Rezeption, Propagierung und partiellen Fortentwicklung der griechisch-hellenistischen Philosophie. Für die Wirkungsgeschichte haben diese Bestrebungen v. a. begriffs- und problemgeschichtliche Bedeutung, da mit der Latinisierung der philosophischen Terminologie auch die Grundlagen für die sich im Medium der lateinischen Sprache entwickelnde Philosophie und Theologie des Mittelalters geschaffen wurde. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang Cicero zu, der richtungweisenden Einfluss auf die Philosophie des Mittelalters gewann. Während dieser erkenntnistheoretisch an der Skepsis der Akademie, in seiner Ethik, Theologie und Anthropologie an der Stoa orientiert war, gelten als Hauptvertreter der Stoa in Rom: Seneca der Jüngere, der ihr neue Impulse gab, Epiktet, ein bis 94 in Rom lehrender griechischer Philosoph, und Mark Aurel, der v. a. den Materialismus der Stoa überhöhte; Lukrez bestimmte durch seine Dichtung die Rezeption des Epikureismus und des Atomismus.R. P., hg. v. J. Blänsdorf u. a. (21980);
Universal-Lexikon. 2012.